2017

Marco Kühn
von Marco Kühn

Vor zwölf Monaten…

Trotz der hervorragenden Ergebnisse im vergangenen Jahr gibt es immer noch Luft nach oben. Als Top-10-Spieler wird Dominic von seiner guten Position in der Setzliste profitieren. Besonders die Australian Open, Wimbledon und die ATP-Masters-Turniere eröffnen noch genügend Spielraum für bessere Resultate. Apropos besser! Reserven in der Spieleröffnung und bei der Netzarbeit berechtigen zu Optimismus. Die größere Erfahrung auf Top-Level ergibt sich von alleine.

Wenn Dominic gesund bleibt, dann ist 2017 vieles möglich…

Dominic bleibt gesund! Und auch der Optimismus war berechtigt! Dominics Spiel wird variabler. Er steigert sich bei den Grand-Slam- und Masters-Turnieren. Auf Sand spielt Dominic großartig! Die Schwäche im zweiten Halbjahr bleibt. Er lässt erneut auf Hartplatz viele Punkte liegen. Umso beeindruckender ist Platz fünf in der Weltrangliste!

Die Höhepunkte auf einen Blick

Jeder Titel ist besonders! Heuer gewinnt Dominic nur ein Turnier – Rio de Janeiro, gleich sein erstes auf Sand! Weitere Titel verhindert Nadal. In Barcelona und in Madrid muss sich Dominic im Finale dem Besten auf Sand geschlagen geben. Und wer weiß, was in Paris möglich gewesen wäre, hätte nicht im Semifinale Nadal…

Die ATP-Masters-Turniere. In Miami, Montreal und Shanghai reicht es für Dominic nach einem Freilos nur für Runde zwei. Besser läuft es in Monte Carlo und in Paris-Bercy mit einem Achtelfinale. Die besten Ergebnisse auf Hartplatz sind ein Viertelfinale in Indian Wells und in Cincinnati. Top-Resultate erzielt Dominic auf Sand mit dem Semifinale in Rom und dem Finale in Madrid.

Die Grand-Slam-Turniere. Dominic erreicht neben Nadal als einziger bei allen Grand-Slam-Turnieren die zweite Woche – in Paris das Semifinale, in Melbourne, Wimbledon und New York das Achtelfinale! Und er qualifiziert sich zum zweiten Mal in Folge für das ATP-Finale.

Die Erfolge werden honoriert! Bei der Wahl zu Österreichs „Sportler des Jahres“ wird Dominic Dritter. Einmal mehr muss er den Wintersportlern den Vortritt lassen. Niederösterreich zeichnet ihn zum dritten Mal als besten Sportler des Landes aus. Auch finanziell. Mit Bonuszahlungen hat Dominic bald zehn Millionen US-Dollar Preisgeld verdient. Und als Werbeträger wird er immer interessanter!

Das Jahr hat zwei Gesichter

Auf Sand liefert sich Dominic mit Nadal das Duell des Jahres! In Barcelona und Madrid verliert er gegen den Spanier im Finale. In Rom gewinnt Dominic und erreicht damit das Semifinale. Bei den French Open hat Nadal im Semifinale wieder die Nase vorne. Auf seinem Lieblingsbelag ist Dominic eindeutig die Nummer zwei hinter dem Sandplatz-König! Das beweisen die Siege gegen Murray (Barcelona) und Djokovic (French Open) und der Gewinn seines 8. ATP-Titels in Rio de Janeiro.

Die zweite Jahreshälfte verläuft im Vergleich zur ersten enttäuschend. Nordamerika (mit Ausnahme der US Open), Asien und die Hallenturniere bringen nicht die erwarteten Erfolge. Obwohl Dominic keine Anzeichen körperlicher Schwäche zeigt (er ist weder verletzt noch überspielt), gleichen die Ergebnisse denen des Vorjahres.

Ist es eine mentale Schwäche? Dominic verliert, im Gegensatz zu früher, fast alle Tiebreaks und auffallend viele Entscheidungssätze! Bringt er die unglückliche Niederlage gegen Del Potro nicht aus dem Kopf? Ist es der Mangel an Erfolgserlebnissen und damit der Mangel an Selbstvertrauen? Und wie lange hat Dominic eine Zehenverletzung behindert? Die junge Liebe mit „Kiki“ Mladenovic sollte es wohl nicht sein!

Sicherlich fühlt sich Dominic in Europa am wohlsten. Und es mag auch die eine oder andere Vermutung zutreffen. Die einfachste Erklärung heißt aber: Hartplatz! Nach Sand und Rasen spielt Dominic nur noch auf Hartplätzen. Dort, wo der Ball schnell und flach abspringt. Beides (noch) Gift für sein Spiel! Die Betonung liegt auf noch! Dominic wird sein Spiel auf Hartplatz anpassen. Dann wird auch der „Blues“ im Herbst Geschichte sein!

Die Rangliste

Der nächste Schritt – Top 5

Dominic beginnt das Jahr auf Rang acht. In den folgenden Monaten pendelt er zwischen neun und sieben. Im Herbst profitiert Dominic von seinen starken Sandplatz-Ergebnissen und den Streichresultaten seiner Kollegen. Nach der Asien-Tour ist er Sechster, zum Abschluss der ATP-Tour sogar Vierter – sein bisheriges Karriere-Hoch! Nach den ATP Finals beendet Dominic das Tennisjahr als Nummer fünf der Welt.

Ausblick

Auf Sand liegt die Latte hoch! Im zweiten Halbjahr – auf Hartplatz und in der Halle – ist weiterhin viel Luft nach oben! Schwierig wird es allemal. Die rekonvaleszenten Spitzenspieler kommen wieder zurück, und die „jungen Wilden“ werden noch stärker werden! Wir dürfen gespannt sein…

Herzliche Grüße aus Wien!

Marco Kühn
Marco Kühn
Marco ist an der Grundlinie groß geworden und ehemaliger Jugendranglistenspieler. Heute hilft er mit seinem Blog Clubspielern besser Tennis zu spielen. Er schrieb bereits für tennisnet.com, tennisMAGAZIN, Tennis-Point und den Focus.

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